The Design Research Lab is a network of people, organisations, and non-human agents engaged at the intersection of technologies, materials, and social practices. Our aim is to design socially and ecologically sustainable tools, spaces, and knowledge that support people’s participation in a digital society – based on common principles of inclusiveness and respect for the planet. This puts the basic democratic right to take part in the digital sphere into practice. We start our research from individual lifeworlds and the needs of minoritized groups, beyond consumer majorities.
We are an interdisciplinary team of designers, researchers, tech-enthusiasts and critical thinkers from Berlin University of the Arts, German Research Center for Artificial Intelligence (DFKI), Weizenbaum Institute for the Networked Society, as well as Einsteincenter Digital Future (ECDF).
Just Futures /// Wie können wir gerechtere Zukünfte gestalten?
Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) wirken sich nicht nur auf die Wirtschaft aus, sondern verändern auch die Arbeitswelt, unsere Umwelt und das soziale Miteinander. Erste Anwendungen wie Microsofts Tay AI Chatbot oder Predictive Policing zeigen das diskriminierende Potential automatisierter Algorithmen. Humanoide Roboter ersetzen das zwischenmenschliche Miteinander. Deep Fakes und Augmented Reality lassen die Grenzen zwischen Realität und Virtualität verschwimmen.
Wenn Technologien die Macht haben, unsere Gesellschaft so fundamental zu gestalten, ist es umso wichtiger, nicht nur nach technischer Machbarkeit zu fragen und möglichst effiziente Produkte möglichst schnell zur Marktreife zu bringen, sondern sich ganz bewusst mit den zu treffenden Designentscheidungen und den möglichen Auswirkungen auf unsere Umwelt und das soziale Miteinander auseinanderzusetzen. Nicht alles, was entwickelt werden kann, sollte es auch geben. Und anders herum: das Einbinden von pluralen Perspektiven bei der Entwicklung hilft, Technologien sozialer, gerechter und kreativer zu gestalten.
Wie können Gestalter*innen sich für eine gerechtere, technologische Welt einsetzen und diese gestalten? In dem Kompaktkurs “Just Futures” werden wir uns zunächst für soziologische Themen wie strukturelle Diskrimierung sensibilisieren und diese diskutierten. Dabei werden werden wir uns sowohl mit der technischen als auch gesellschaftlichen Dimension vor allem von KI beschäftigen. Auf der einen Seite also damit, wie diese Tools funktionieren und wie sie eingesetzt werden. Auf der anderen Seite werden wir uns mit intersektionalem Feminismus, mit Machtverhältnissen und diskriminierenden Strukturen in unserer Gesellschaft auseinandersetzen und feststellen, an welchen Stellen und weshalb algorithmische Systeme letztere reproduzieren. Und vor allem: wie wir diese Prozesse anders und neu gestalten können!
Ziel des Seminars ist es eine differenzierte Haltung zu dem Themenfeld zu erarbeiten und in spekulativen Prozessen eigene Ideen für eine gerechtere Zukunft zu entwickeln – von Protestmaschinen über spekulative Prototypen hin zu künstlerisch-kritischen Artefakten, u.v.m. Interdisziplinäres Arbeiten ist ausdrücklich erwünscht, das Ergebnis des Projektes bzw. das genutzte Medium kann entsprechend den jeweiligen Interessen und Fähigkeiten der Kursteilnehmenden gewählt werden.
Wir werden uns dem Thema mit Vorlesungen, Texten, Gruppenarbeiten, dem Diskutieren von Medien, kleineren Übungen, dem Besuchen einer Veranstaltung und künstlerischen Ansätzen nähern. Am Ende sollen die Ergebnisse in Form einer kleinen Ausstellung/Ergebnispräsentation gezeigt werden.
Kein Vorwissen nötig. All humans welcome 😉
Mo., 2. März – Fr. 6. März 2020
6h pro Tag / davon je 3h Input & 3h Gruppenarbeit
Genaue Uhrzeiten werden noch bekannt gegeben
Seminarraum Design Research Lab, Einsteinufer, Raum 217
Jasmin Grimm & Nushin Isabelle Yazdani
Anmeldung gern per Mail über Emilia Knabe und dann, wie immer, über HIS.
Buolamwini, Joy, and Timnit Gebru (2018). How well do IBM, Microsoft, and Face++ AI services guess the gender of a face? Gender Shades.
Center for Intersectional Justice & DeZIM. 2019. Justice for all – or no justice at all: intersektionalität und antidiskriminierung in deutschlandß justice for all – or no justice at all.
Coates, Ta-Nehisi. 2015. Between the World and Me
Devine, Patricia G., Forscher, Patrick S., Austin, Anthony J. and Cox, William T. L.. 2012. Long-term reduction in implicit race bias: A prejudice habit-breaking intervention.
DiAngelo, Robin. 2018. White Fragility. Why it‘s so hard for white people to talk about racism.
Dunne, Anthony und Raby, Fiona. 2013. Speculative Everything.
Eddo-Lodge, Reni. 2017. Why I‘m No Longer Talking to White People About Race.
Förster, Marius, Hebert, Saskia, Hofmann, Mona und Jonas, Wolfgang (Hg.). 2018. Un/Certain Futures – Rollen des Designs in gesellschaftlichen Transformationsprozessen.
Frase, Peter. 2016. Four Futures: Life After Capitalism.
Hasters, Alice. 2019. Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen: aber wissen sollten.
Khosravi, Shahram. 2010. Illegal Traveller: An Auto-Ethnography of Borders.
Larson, Jeff, Surya Mattu, Lauren Kirchner and Julia Angwin (2016). How We Analyzed the COMPAS Recidivism Algorithm. ProPublica.
Ogette, Tupoka. 2018. Exit Racism.
Onuoha, Mimi, Diana Nucera/Mother Cyborg (2018). A people’s guide to AI.
Rhue, Lauren (2018). Racial Influence on Automated Perceptions of Emotions. Wake Forest University Schools of Business.
Sow, Noah. 2008. Deutschland Schwarz Weiss: der alltägliche Rassismus.